Freitag, 05.12.2025

Sperrzone wegen Blauzungenkrankheit erweitert – Rheingau‑Taunus-Kreis liegt nun im 150‑km‑Radius

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Nach dem Nachweis des Blauzungenvirus Serotyp 8 in einem Kalb im Saarpfalz‑Kreis hat die zuständige Behörde die bestehende Sperrzone ausgeweitet. Der Rheingau‑Taunus‑Kreis (RTK) liegt jetzt innerhalb der Sperrzone, bisher wurde dort aber kein Fall von Blauzungenkrankheit festgestellt.

Ausdehnung der Sperrzone und Folgen für Tierverkehr

Die Erweiterung der Sperrzone folgt einer Vorgabe der Europäischen Union: Um den betroffenen Betrieb muss ein Bereich mit einem Mindest‑Radius von 150 Kilometern eingerichtet werden. Innerhalb dieser Zone gelten Beschränkungen für den Transport und den Handel mit empfänglichen Wiederkäuern wie Rindern, Schafen und Ziegen. Für Verbringungen aus der Sperrzone heraus sind derzeit besondere Auflagen zu beachten; innerhalb der Zone selbst bestehen laut Behördenangaben aktuell keine zusätzlichen Einschränkungen.

Betroffene Halterinnen und Halter im Rheingau‑Taunus‑Kreis werden gebeten, sich über die konkreten Verbringungsregeln beim Kreis zu informieren: https://www.rheingau-taunus.de/informieren-beantragen/umwelt-tiere-verbraucherschutz/tierschutz-tiergesundheit/.

Übertragung, Symptome und Risiko für Menschen

Die Blauzungenkrankheit wird durch kleine, blutsaugende Gnitzen (Culicoides‑Mücken) übertragen und befällt Wiederkäuer wie Rinder, Schafe, Ziegen sowie Kameliden (Lamas, Alpakas). Für Menschen besteht kein Infektionsrisiko; Fleisch und Milchprodukte können weiterhin verzehrt werden.

Erkrankte Tiere zeigen häufig hohes Fieber, starke Schwäche sowie Entzündungen von Haut und Schleimhäuten, insbesondere im Kopfbereich, an den Geschlechtsorganen, an den Zitzen und an den Klauenrändern. Die namensgebende Blauverfärbung der Zunge tritt nur vereinzelt, vor allem bei Schafen, auf. In schweren Verläufen kann die Erkrankung zum Tod führen.

Empfehlungen und bisherige Eindämmungsmaßnahmen

Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt (HMLU) empfiehlt, empfängliche Tiere gegen die Serotypen 3, 4 und 8 impfen zu lassen. Als Reaktion auf einen früheren Ausbruch des Serotyps BTV‑3 in Hessen im vergangenen Jahr wurde eine große Impfkampagne durchgeführt: Nach Angaben der Behörden wurden rund 170.000 Rinder, 80.000 Schafe und 4.000 Ziegen geimpft, womit das Infektionsgeschehen im Jahr 2025 deutlich eingedämmt werden konnte.

Tierhalterinnen und Tierhalter, die Krankheitssymptome an ihren Tieren beobachten, sollten umgehend den Hoftierarzt informieren. Weitere Informationen stellt das hessische Landwirtschaftsministerium online bereit: https://landwirtschaft.hessen.de/tierschutz-und-tierseuchen/tierseuchen/blauzungenkrankheit.

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