Immer mehr Betriebe in der regionalen Landwirtschaft entscheiden sich dafür, ökologische Grundsätze zu verfolgen, ohne jedoch Bio-Zertifikate zu verwenden. Ihr Fokus liegt auf direktem Kundenkontakt und kurzen Wegen, um bürokratische Hindernisse zu minimieren. In Butzbach betreiben drei Landwirte den Hofladen Hoffreunde, der Produkte aus eigener Herstellung anbietet.
Der Hofladen Hoffreunde, geführt von Jan Winter, Stefan Zimmer und Maximilian Reuhl, stellt einen direkten Bezug zwischen Bauern und Kunden her. Hier wird beispielsweise die Schweinehaltung nach Bio-Standards praktiziert, obwohl kein offizielles Bio-Siegel vorhanden ist. Besondere Bedeutung wird auf Regionalität und kurze Transportwege gelegt. Auf dem Seefeldhof wird neben Kartoffelanbau auch eine Biogasanlage betrieben. Der Hof Wetterauer Früchtchen setzt auf modernen Anbau von Erdbeeren und Spargel.
Eine langfristige Sicherung der Bodenfruchtbarkeit wird durch nachhaltige Bewirtschaftung gewährleistet. Interessanterweise erfolgt der Anbau von Erdbeeren in Töpfen, was lange Anbauzeiten ermöglicht im Vergleich zum direkten Bodenanbau. In Deutschland deckt derzeit etwa 11% der Fläche ökologisch bewirtschafteter Landwirtschaft ab.
Einige Betriebe lehnen eine Bio-Zertifizierung ab aufgrund der bürokratischen Anforderungen und bevorzugen regionale Lösungen. Der direkte Erwerb von Produkten beim Erzeuger gewinnt an Beliebtheit, da Verbraucher die Herkunft besser nachvollziehen können und bürokratische Hürden umgehen möchten. Der Bio-Landbau in Deutschland wächst langsamer als geplant, hauptsächlich aufgrund struktureller Herausforderungen und individueller Betriebsentscheidungen.

