Das Vergabeverfahren für den Betrieb der Spielbank Wiesbaden ist abgeschlossen. Die Stadt hat der bisherigen Betreiberin Spielbank Wiesbaden GmbH & Co KG die Konzession für den Spielbetrieb ab 1. Januar 2026 erteilt. Die neue Genehmigung gilt für zehn Jahre und kann einmalig um fünf Jahre verlängert werden. Damit ist ein nahtloser Übergang über den Jahreswechsel sichergestellt.
Vergabeprozess und Zeitplan
Die jetzige Konzession läuft zum Jahresende aus. Die Stadt hatte bereits im Frühjahr 2024 die ersten Schritte des europaweiten Vergabeverfahrens eingeleitet und die Ausschreibungsunterlagen vor knapp einem Jahr veröffentlicht. Bürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger erklärte, die Erteilung der Konzession schaffe Planungssicherheit für die kommenden zehn bis 15 Jahre und sichere den ordnungsgemäßen Spielbetrieb in öffentlicher Hand.
Kontinuität des Spielangebots und historische Bedeutung
Eine zentrale Vorgabe der Ausschreibung war die Beibehaltung des bisherigen Spielkonzepts, insbesondere der Erhalt des Klassischen Spiels mit seinem feierlichen Ambiente. Oberbürgermeister Gert Uwe Mende wies darauf hin, dass der Betrieb ohne Unterbrechung weiterlaufen werde und betonte die historische Verantwortung der Stadt. Die Spielbank in den Räumen des Kurhauses gilt als eine der ältesten in Deutschland. Mende verwies auf die lange Tradition seit dem Beginn des Roulette Spielbetriebs im Jahr 1771 und nannte als Beispiel den russischen Schriftsteller Fjodor Dostojewski, der seine Erfahrungen 1866 in dem Roman ‚Der Spieler‘ verarbeitet habe.
Angebot und Standort
Die Spielbank befindet sich seit 1985 im ehemaligen Weinsaal des Kurhauses. Zum Angebot gehören Roulette, American Roulette, Roulight, Black Jack und Poker. Das Automatenspiel mit rund 220 Geräten ist in der Kurhaus Kolonnade untergebracht; die Modernisierung dieses Bereichs erfolgte 2001. Die Stadt hebt hervor, dass das Wiesbadener Casino zu den Top 5 in Deutschland zählt und sein Marktprofil durch das erhaltene Konzept gestärkt werden soll.
Gemeinwohl, Ökologie und Spielerschutz
Stadt und Betreiber haben Vereinbarungen über die Verwendung der jährlichen Abgaben getroffen. Diese Mittel sollen weiterhin gemeinwohlorientierte Projekte fördern, darunter die Förderung medizinischer Entwicklungen mit dem Rheumapreis, kulturelle Preise wie den Jawlensky Preis, den Preis der Spielbank Wiesbaden für das Pfingstturnier und die Sporthilfe. Neu ist eine nennenswerte Finanzierung ökologischer Maßnahmen sowie Projekte zum Klima und Artenschutz. Hinninger betonte, dass diese Punkte in den Verhandlungen zugesichert wurden.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Spielerschutz zur Suchtprävention gemäß dem Hessischen Glücksspielstaatsvertrag. Stadt und Spielbankbetreiber haben ein Konzept vorgestellt, das nach Angaben der Beteiligten hohen Anforderungen gerecht werden soll. Sämtliche Schritte des Vergabeverfahrens wurden in enger Abstimmung mit der zuständigen Glücksspielaufsicht beim Hessischen Ministerium des Inneren, für Sicherheit und Heimatschutz vorgenommen.
Andreas Krautwald, Geschäftsführer der Spielbank Wiesbaden GmbH & Co KG, begrüßte die Entscheidung und betonte die Kontinuität der Zusammenarbeit mit der Stadt.
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